Warum Muttermilch und keine Folgemilch?
Liebe Mütter,
eure Muttermilch ist in ihrer einzigartigen Zusammensetzung ein Geschenk der Natur, welche von keinem Folgemilch Hersteller nachproduziert werden kann!
Sie ist optimal auf euer Kleines abgestimmt. Mit der Milch bekommt das Kleine immer genau das, was es zum Wachsen und Gedeihen braucht. Neben Vitaminen, Mineralstoffen und einem Fettgehalt von etwa 4 Prozent liefert sie zudem Immunglobuline und abwehrfördernde Enzyme. Diese Stärken die Gesundheit des Babys und geben Krankheitserregern wenig Chancen.
Was macht die Muttermilch so einzigartig?
Die Muttermilch enthält mehrere Tausende Stoffe und längst noch nicht alle konnten nachgewiesen werden.
Einige der wichtigsten Vitamine und Spurenelemente sind jedoch:
Vitamin A, B1, B6, B12, K, E, Jod, Fluor, Kalzium, Natrium, Eisen und noch viele andere.
Es wird oft behauptet, dass ein Kind durch die Muttermilch zu wenig Eisen aufnimmt. Dazu sollte man wissen, dass die Muttermilch tatsächlich nur eine geringe Konzentration von Eisen enthält. Diese Menge wird jedoch vom kindlichen Körper viel besser verwertet als Eisen aus anderen Lebensmitteln. Es ist zudem in der Regel völlig ausreichend, um das Baby zu versorgen.
Bifidus-Kulturen, Vitamin B12 und Lysozym sorgen dafür, dass gestillte Babys deutlich weniger an Durchfall leiden als Säuglinge die mit künstlicher Milchnahrung gefüttert werden. Und noch etwas ganz besonderes befindet sich in der Muttermilch: Makrophagen oder auch Fresszellen genannt, die Viren, Bakterien und Pilze abtöten und damit einen großen Beitrag zur Abwehr von Krankheiten leisten.
Faszinierend ist, dass die Muttermilch in ihrer Zusammensetzung niemals gleich ist. Sie passt sich zu jeder Zeit an das Alter und die Entwicklung des Babys an. Ja es sind sogar Unterschiede zwischen der Muttermilch je nach Jahreszeit zu verzeichnen! “winterliche” Muttermilch hat einen höheren Energiegehalt als “sommerliche” – wer hätte das gedacht?
Kann uns Muttermilch gesund, schlank und schlau machen?
Es erscheinen immer mehr Studien über die beinahe schon magischen heilenden und vorbeugenden Effekte der Muttermilch.
Sie scheint für beinahe jedes gesundheitliche Problem eine Lösung zu haben.
Es fängt mit dem Schutz vor Infektionen wie Darmerkrankungen an. Dabei spielt u.a. ein spezielles Protein eine Rolle, welches einen schützenden Film über die Zellen legt. Im Kolostrum (die Erstmilch/Vormilch) ist dieses Protein am meisten vorhanden.
Durch die Muttermilch können auch Augenentzündungen behandelt werden, da ihre Eiweiße und Antikörper Linderung verschaffen können.
Hat Muttermilch schmerzlindernde Effekte ?
Es sind nicht alle Wirkungen sicher erwiesen, bei manchen lässt es sich nicht eindeutig festlegen, ob es wirklich von der Muttermilch kommt oder ein Resultat des Stillvorgangs an sich sind. Dazu gehört die Erkenntnis, dass Stillen bei Neugeborenen Schmerzen mindern kann. Hier nimmt man an, dass neben dem süßlichen Geschmack der Muttermilch die Nähe der Mutter und der beruhigende Hautkontakt hinein spielen.
Ähnlich könnte es sich beim plötzlichen Kindstod verhalten, von den gestillten Säuglingen sind laut einer neuen Studie (2011) durchschnittlich 60 Prozent seltener betroffen, als Flaschenkinder, ein Effekt, der sich mit längerer Stilldauer ebenfalls verlängerte. Die Forscher vermuten einen Zusammenhang zwischen erhöhtem Immunschutz durch Muttermilch und der Tatsache, dass gestillte Babys nachts leichter und öfter wach werden.
Beugt Muttermilch Allergien vor?
Abgesehen von den Vorteilen im Babyalter, scheint die Muttermilch einem Kind etliche Schutzfaktoren für das später Leben mitzugeben.
„Es gibt mehrere Studien, die bestätigen, dass ein mindestens dreimonatiges Stillen bei Kindern aus Allergikerfamilien das Risiko, ein atopisches Ekzem, also Hautausschlag, zu entwickeln, gut um die Hälfte senken kann“, erklärt Prof. Bergmann.
Wirksamer Schutz vor Übergewicht?
Heiß diskutiert wird, ob Muttermilch vor Übergewicht schützt. Diese Annahme führt man auf Eiweiße und Hormone in der Milch zurück, welche die Verdauung regeln und den Stoffwechsel auf ein natürliches Sättigungsgefühl „programmieren“. Das soll Fettleibigkeit vorbeugen. „Es scheint in der Tat, dass Kinder, die gestillt wurden, zunächst schlanker sind als flaschenernährte. Aber dieser Effekt ist nur etwa bis zum zehnten Lebensjahr zu beobachten“, so Prof. Bergmann.
Durch Muttermilch intelligenter?
Umstritten ist auch der Zusammenhang zwischen Muttermilch und Intelligenzquotient (IQ): Der soll bei gestillten Kindern den ein oder anderen Punkt (manche sagen 5, manche 7) höher ausfallen. Bereits bei Frühchen zeigen die, die mit Muttermilch ernährt werden, größere Fortschritte in ihrer mentalen Entwicklung. Solche Unterschiede kommen aber nicht von der Milch, sondern von der Zuwendung beim Stillen, vielleicht auch durch das soziale Umfeld und davon, dass Frauen mit höherem IQ an sich öfter stillen und Intelligenz vererbt wird, meinen die einen Forscher. Trotzdem schneiden nicht gestillte Kinder intelligenter Mütter schlechter ab, widersprechen andere. Die Kombination macht’s, sagen die nächsten: Muttermilch, unter anderem mit ihren Fettsäuren für die Hirnentwicklung, sei zu 60 Prozent, das Stillen zu 40 Prozent an der höheren Intelligenzausprägung beteiligt. Und doch funktioniert das nicht bei allen gestillten Kindern, bringen weitere Wissenschaftler ein: Die Kinder müssten dafür ein spezielles Gen aufweisen, das auf eine optimale Verarbeitung dieser Fettsäuren einwirkt.
Schutz vor Krebs
Ein sehr aktuelles Thema der Muttermilchforschung ist der Schutz vor Krebs. Man weiß schon länger, dass gewisse Stoffe der Muttermilch Bakterien und Viren hemmen und unsere natürlichen „Killerzellen“ unterstützen. Die wiederum können kranke Zellen erkennen und vernichten. Auch, dass gestillte Babys im Kindesalter seltener an Krebs erkranken, ist bekannt. 2011 wurde nun eine Substanz in der Muttermilch entdeckt, die in Experimenten über 40 verschiedene Krebszellenarten abtöten konnte, ohne sich an gesunden Zellen zu vergreifen. Dies soll weiter untersucht werden. In den Niederlanden verweist man sogar darauf, dass ein bestimmter Muttermilchzucker HIV hemmen kann: Hatte der sich an Immunzellen geheftet, die normalerweise vom Virus angegriffen werden, blieben die Zellen verschont.
Teilweise Information:
http://www.urbia.de/magazin/baby/stillen-und-ernaehrung/die-geheimnisse-der-muttermilch
Schreibe einen Kommentar